Cover Photo by Sara Kurfeß / Unsplash
Bestimmt kennst du dieses Problem: Gerade ein interessantes Video auf YouTube zu deiner Recherche angeguckt, da werden plötzlich viele weitere pseudo-spannende Videos für dich vorgeschlagen.
Nach zehn Sekunden startet YouTube Autoplay eine Doku über Kanaldeckelhersteller in Indien und einen Lidschlag später ist es auch schon drei Uhr nachts.
Kommt es so weit, ist es schon zu spät. Das ist war ein Ausschnitt aus einem vorangegangenen Post gegen Prokrastination. Die Problematik die YouTube birgt, wird dort nur kurz angerissen, kann aber genauso ausschlaggebend sein, wenn du am Ende des Tages nicht weißt, wo deine ganze Zeit hin ist.
YouTube als Soziales Netzwerk
Um zu verstehen, was YouTube mit uns macht, muss die Videoplattform als soziales Netzwerk betrachtet werden, denn YouTube verdient auf dieselbe Weise Geld: Durch Werbung. Die Kunden der Plattform sind nicht die Nutzer, die die Videos gucken, sondern die Werbenden, die uns so oft vor dem eigentlichen Video nerven.
YouTube verdient Geld, indem du möglichst viel Zeit auf ihrer Plattform verbringst und damit möglichst viel Werbung konsumierst. Dementsprechend hat YouTube kein Interesse daran, dass du aufhörst Videos zu gucken. Das wird verhindert durch Benachrichtigungen, eine personalisierte Startseite, Trends und ähnliche Videovorschläge mit samt Autoplay.
Da muss schon viel Energie aufgebracht werden, um diesen ganzen äußeren Einflüssen zu widerstehen. YouTube ist konstruiert, um uns an der Stange zu halten.
Was kannst du dagegen tun?
Nutze "Später Ansehen"
Anstatt direkt in den nächsten unkontrollierten YouTube Marathon zu starten, solltest du lieber die "Später Ansehen"-Funktion nutzen.
1) Videos speichern
Gehe dazu deine Startseite durch und speichere alle Videos, die interessant sein könnten, für später.
2) Aussortieren
Die Playlist dieser Videos findest du im linken Reiter. Nun hast du alles, was für dich interessant ist, an einem Ort gesammelt. Lass die Playlist einige Zeit ruhen und schau sie dir einige Stunden/Tage später wieder an. Gibt es jetzt Videos, wo du dir vielleicht denkst "Was will ich denn damit?", dann löscht du sie ganz einfach aus der Playlist.
Im Affekt sind die Menschen oft dazu verleitet, Dinge zu konsumieren, die sie eigentlich garnicht wollen, oder brauchen, sei es Essen, Kleidung, Spiele im Sale, oder eben Videos. Lässt man die ganze Sache etwas ruhen, kannst du viel reflektierter entscheiden, ob dich das Video wirklich interessiert.
3) Videos genießen
Diese ausgedünnte Playlist kannst du dir jetzt in Ruhe anschauen, ohne dabei das Gefühl zu haben, dass du deine Zeit verschwendest.
YouTube Time Watched
Um dich selbst besser einschätzen zu können, kannst du die Statistik von Time Watched nutzen. Die findest du in der YouTube App unter Account > Time Watched.
Dort siehst du nicht nur deine wöchentlich verbrachte Zeit auf Youtube, sondern kannst auch Einstellungen treffen, um dich regelmäßig daran zu erinnern, Pausen einzulegen.
Bildschirmzeit beschränken
Hilft nichts mehr, kannst du auch deine Bildschirmzeit über dein Smartphone beschränken. Auf dem iPhone geht das dank der gleichnamigen Funktion sehr gut. Unter Einstellungen > Bildschirmzeit > App Limits kannst du YouTube zu den eingeschränkten Apps hinzufügen.
Nun wird dich zusätzlich dein Smartphone benachrichtigen, sobald die eingestellte Zeit aufgebraucht ist.
Wenn du ganz besonders Konsequent mit dir selbst sein willst (oder musst - um eine Wirkung zu erzielen) kannst du zusätzlich ein Passwort einrichten, was du bei Benachrichtigung durch dein Handy eingeben musst, um die App weiter nutzen zu können. Gehe dazu nach Einstellungen > Bildschirmzeit > Nutze Bildschirmzeit Code und erstelle eine Pin.
Baue hier aber einen kleinen Twist ein: Lass die Pin von einem Freund einstellen, die er dir natürlich nicht verrät. Dadurch bist du vollends geschützt vor stundenlangen YouTube-Sessions.
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