Im heutigen Test stelle ich euch den NiPoGi GK3 Plus Mini-PC in Verwendung mit Proxmox als Heimserver vor und erläutere, was man von dem Intel Prozessor N97 erwarten kann. Gleichzeitig werde ich einige Möglichkeiten aufzeigen, wie man den Mini-PC zusätzlich neben Proxmox nutzen kann.

Vergleich mit dem Raspberry Pi 5

Beide Systeme kosten mit ähnlicher Ausstattung etwa 200 Euro, wobei der Raspberry Pi etwas weniger und der NiPoGi Mini-PC etwas mehr als 200 Euro kostet. Der Vorteil des Raspberry Pi 5 liegt in der geringeren Leistungsaufnahme und der sehr kompakten Bauform.

Raspberry Pi 5 vs. NiPoGi GK3 Plus N97 im Geekbench-Duell.

Leistungsaufnahme und Leistungsfähigkeit

Der NiPoGi GK3 Plus verbraucht bei ähnlicher Leistung ungefähr zwei Watt mehr, bietet jedoch Zugriff auf eine wesentlich höhere CPU- und Grafikrechenleistung. Mit der richtigen Software kann man auch den sehr leistungsstarken Video-De- und Encoder der integrierten iGPU nutzen, der deutlich mehr Videoformate unterstützt als der Raspberry Pi 5.

Speicher

Beim Speicher ist der NiPoGi Mini-PC mit 16 GB Arbeitsspeicher gegenüber dem Raspberry klar im Vorteil. Auch die Möglichkeiten zur Erweiterung des Festplattenspeichers sind besser, da der NiPoGi Mini-PC über einen SATA- und einen NVMe-Anschluss verfügt.

Anschlussmöglichkeiten

Die Anschlussmöglichkeiten sind mit jeweils zwei HDMI-Anschlüssen sowie vier USB-Anschlüssen (2 x USB 3.0, 2 x USB 2.0) ähnlich. Beim Raspberry Pi werden jedoch zusätzliche Adapter benötigt.

Konnektivität

Die Netzwerkkonnektivität ist ähnlich; beide Geräte liefern mit dem Gigabit-Netzwerkadapter maximale Performance. Der Wi-Fi-Adapter des Raspberry Pi unterstützt jedoch nur Wi-Fi 5, während der NiPoGi GK3 Plus Wi-Fi 6 unterstützt, das nicht nur etwas schneller ist, sondern in der Praxis oft einen deutlichen Unterschied machen kann.

Installation von Proxmox

Bei der Installation kann man den Installationsanleitungen von Proxmox folgen. Dabei ist nur darauf zu achten, dass man je nach Verwendungszweck die passende der beiden Netzwerkkarten auswählt.

Nach der Installation von Proxmox eignen sich zwei spezifische Skripte von https://tteck.github.io/, um die Proxmox-Installation korrekt zu konfigurieren und anschließend Home Assistant zu installieren.

Proxmox Post Install Skript

bash -c "$(wget -qLO - https://github.com/tteck/Proxmox/raw/main/misc/post-pve-install.sh)"

Proxmox Home Assistant Install Skript

bash -c "$(wget -qLO - https://github.com/tteck/Proxmox/raw/main/vm/haos-vm.sh)"

Anschließend findet man in Proxmox eine Home Assistant-VM, die gestartet und eingerichtet werden kann.

Energieverbrauch

Im Folgenden habe ich für euch einige Lastszenarien mit unterschiedlicher Auslastung eines oder mehrerer CPU-Kerne zusammengestellt. Die Messungen wurden ohne angeschlossenen Monitor und ohne USB-Geräte mit einem Shelly Plus Plug S durchgeführt. Für alle Tests kam die Einstellung powertop --auto-tune zum Einsatz.

Für den Test wurde zudem nur eine SATA-SSD als Festplatte verwendet, da man so im Vergleich zur Nutzung einer NVMe-SSD ungefähr 2 Watt einsparen kann.

Verbrauch bei Auslastung eines Cores

Usage (%) Power (Watt)
10%5.3
20%6.5
40%8.2
60%10.2
80%12.3
100%14.1

Verbrauch bei Auslastung von vier Cores

Usage (%) Power (Watt)
10%7.1
20%9.1
40%12.4
60%14.4
80%16.1
100%17.4

Anwendungsspezifischer Energieverbrauch mit Proxmox

  • Ohne Auslastung, also ohne aktive virtuelle Maschine, beträgt der Stromverbrauch 4,8 Watt.
  • Mit laufendem Home Assistant liegt die Auslastung im Leerlauf bei 5 bis 6 Watt. Führt Home Assistant rechenintensive Prozesse aus, kann der Verbrauch auf bis zu 10 Watt ansteigen.
  • Ein aktiver ZigBee-Stick erhöht den Leerlaufverbrauch auf 7 bis 8 Watt.

NiPoGi GK3 Plus als Heimserver

Geeignete Aufgaben als Heimserver

Der NiPoGi Mini-PC eignet sich für einfache Aufgaben wie Home Assistant, als Storage Server oder für weniger anspruchsvolle Rechenaufgaben. Mit der integrierten iGPU und deren Hardwarebeschleunigung lässt sich der Mini-PC z.B. auch als guter Host für eine Jellyfin-Instanz verwenden. Eine thermische Drosselung ist nicht zu erwarten, da der großflächige Kühlkörper den Intel-Prozessor N97 ständig ausreichend kühlt.

Geekbench - CPU Benchmark des NiPoGi GK3 Plus Mini PC

Der Mini-PC kann als lautlos bezeichnet werden; selbst bei voller Auslastung ist er nur aus wenigen Zentimetern Entfernung wahrnehmbar.

Gleichzeitige Nutzung als Linux Desktop

Mit der Möglichkeit, die integrierte Intel-Grafikkarte an eine virtuelle Maschine durchzureichen, ist ein gleichzeitiger Einsatz des NiPoGi GK3 Plus mit Intel N97 als Desktop-Computer möglich. Dazu erstellt man einfach eine virtuelle Maschine und installiert Ubuntu, Debian, Arch Linux oder andere Distributionen mit aktuellem Kernel und reicht die Intel-Grafikkarte per PCI-Passthrough an die virtuelle Maschine weiter. Hardwarebeschleunigung mit der Intel-GPU ist dann in der VM ebenfalls verfügbar.

Durch dieses Setup, das sich lediglich in einer virtuellen Maschine befindet, besteht die Möglichkeit, den Mini-PC gleichzeitig als Media-PC mit Jellyfin oder als Desktop-Rechner zu nutzen. Dies alles, ohne die weiteren virtuellen Maschinen, die bereits in Proxmox laufen, zu beeinflussen.

Kleiner Storage Server

Durch die Möglichkeit, die NVMe-SSD zu tauschen oder eine weitere SATA-Festplatte einzubauen, kann der NiPoGi mit bis zu 12 TB Speicher genutzt werden. Diese Aussage beruht auf der Möglichkeit, eine NVMe-SSD mit maximal 8 TB und eine SATA-SSD mit maximal 4 TB kaufen zu können; sie ist jedoch nicht getestet worden. Getestet habe ich jeweils eine 4 TB SATA- und NVMe-SSD.

Erweiterungsmöglichkeiten durch den Einbau einer SATA-Festplatte sowie den Tausch der NVMe-SSD.

WLAN-Access Point

Auch der Einsatz als WLAN-Access Point ist durch den integrierten WLAN-Adapter möglich. In diesem Fall gibt man einfach den WLAN-Adapter an eine virtuelle Maschine weiter. Auf die Konfiguration und das Betriebssystem des Access Points gehe ich in diesem Artikel nicht weiter ein.

Fazit

Einen minimalistischen Heimserver mit dem NiPoGi GK3 Plus aufzubauen, ist eine sehr gute Idee, allerdings schränkt die Limitierung des Arbeitsspeichers auf 16 GB den Mini-PC etwas ein. Diese 16 GB reichen jedoch für die meisten Heimanwender locker aus.

Der Mini-PC überzeugt durch seine sehr geringe Leistungsaufnahme, welche sich durch ein paar Tricks noch weiter senken lässt.

Ist man auf der Suche nach einem kleinen, unauffälligen Heimserver für Home Assistant, weitere Heimautomatisierungen oder einfache Aufgaben, dann ist der Mini-PC für ungefähr 200 Euro eine absolute Empfehlung.

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