Technische Daten
Der Mini-PC, der uns von NiPoGi für den Test zur Verfügung gestellt wurde, besitzt folgende technische Daten:
- Prozessor: Intel Prozessor N150, 4 Kerne, 3.6GHz max. (6W TDP)
- Arbeitsspeicher: 16GB 3200MHz DDR4 (Rayson RS16GS4C16)
- SATA-SSD: Rayson RS512GSSD310 512GB
- Netzteil: 12V 2.5A (AD0301-1202500GB)
- Netzwerk: Realtek RTL8111/8168 Gigabit LAN
- Wi-Fi-Adapter: Realtek RTL8821CE WiFi 5 802.11ac (433 MBit/s)
- USB: 2 x USB 3.2 Gen 2, 2 x USB 2.0
- GPU: Intel® UHD Graphics (24 EU - 1.0 GHz)
- Monitoranschlüsse: 1 x HDMI 2.0, 1 x DisplayPort 1.4
- Audioanschlüsse: Kopfhöreranschluss
- Erweiterung: 1 x M.2 2280 kompatible mit NVMe PCIe 3.0 x4 oder SATA (belegt)
Vergleich mit dem Raspberry Pi 5
NiPoGi bietet den E2 Mini-PC zwar nicht dauerhaft an, doch er ist häufig für rund 200 Euro auf Amazon erhältlich. Beide Systeme liegen preislich auf einem ähnlichen Niveau, wenn man die Ausstattung berücksichtigt. Im Folgenden vergleichen wir die einzelnen Aspekte beider Geräte als Mini-Server.
Leistungsaufnahme und Leistungsfähigkeit
Der NiPoGi E2 mit Intel N150 verbraucht bei vergleichbarer Leistung etwa zwei bis fünf Watt mehr, ermöglicht dafür aber den Zugriff auf eine deutlich höhere CPU- und Grafikleistung.
Unter Maximalauslastung benötigt der Raspberry Pi 5 rund 12 Watt, während der NiPoGi E2 etwa 21 Watt verbraucht. Dafür bietet der NiPoGi E2 jedoch mehr als die doppelte Multicore-CPU-Leistung.
Die CPU des NiPoGi E2 ist dem Raspberry Pi 5 klar überlegen und bietet sowohl in Single-Core- als auch Multi-Core-Benchmarks eine deutlich höhere Leistung.
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Die integrierte iGPU des Intel-Prozessors ermöglicht es, mehrere H.264- oder H.265-Streams gleichzeitig mit vergleichsweise geringem Energieaufwand zu encodieren – eine Funktion, die der Raspberry Pi nicht unterstützt.
Speicher
Beim Arbeitsspeicher hat der NiPoGi Mini-PC mit 16 GB einen klaren Vorteil gegenüber dem Raspberry Pi, der maximal 8 GB bietet.
Auch die Erweiterungsmöglichkeiten für den Festplattenspeicher sind beim NiPoGi besser, da er über einen NVMe-Anschluss (PCIe 3.0 x4) verfügt.
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Anschlussmöglichkeiten
Die Anschlussmöglichkeiten sind mit jeweils einem HDMI- und DisplayPort-Anschluss sowie vier USB-Ports (2 x USB 3.0, 2 x USB 2.0) ähnlich. Beim Raspberry Pi sind jedoch zusätzliche Adapter erforderlich (z. B. für Micro-HDMI), was zusätzliche Kosten verursachen kann.
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Konnektivität
Beide Geräte verfügen über einen Gigabit-Netzwerkadapter und bieten damit eine hohe Übertragungsgeschwindigkeit. Der Wi-Fi-Adapter des Raspberry Pi und des NiPoGi E2 unterstützt jeweils Wi-Fi 5 mit bis zu 433 MBit/s. Ein Austausch des Wi-Fi-Adapters ist beim NiPoGi E2 ebenfalls nicht möglich.
Den richtigen Linux Kernel installieren
Damit die integrierte Intel-Grafikeinheit des Intel-N150-Prozessors erkannt wird, ist ein aktuellerer Linux-Kernel erforderlich, als er in den meisten Distributionen standardmäßig enthalten ist. So war beispielsweise der Kernel in Proxmox VE 8.3, Debian Bookworm oder Ubuntu 24.04 zu alt, um die Intel-Grafikkarte korrekt zu erkennen.
Ohne passenden Treiber für die integrierte Grafikeinheit steigt die Leistungsaufnahme, während die Performance sinkt.
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Mit dem Befehl lspci -v
kann man überprüfen, ob das entsprechende Kernel-Modul für die Intel-Grafik geladen und genutzt wird. Unterstützt der Kernel die integrierte Grafikkarte noch nicht, fehlen die letzten beiden Zeilen.
Vergleich der Leistungsaufnahme verschiedener Linux Kernel Versionen mit Proxmox
Kernel-Version | Leistungsaufnahme ohne Powertop | Leistungsaufnahme mit Powertop |
---|---|---|
6.8.12-4-pve | 8,6 W | 7,8 W |
6.11.0-2-pve | 5,7 W | 5,4 W |
Installation von Proxmox
Bei der Installation kann man den Installationsanleitungen von Proxmox folgen. Dabei ist nur darauf zu achten, dass man je nach Verwendungszweck die passende der beiden Netzwerkkarten auswählt.
Nach der Installation von Proxmox eignen sich zwei spezifische Skripte von https://community-scripts.github.io/ProxmoxVE/scripts, um die Proxmox-Installation korrekt zu konfigurieren und auf den aktuellen Stand zu bringen.
Proxmox VE Post Install Skript
bash -c "$(wget -qLO - https://github.com/community-scripts/ProxmoxVE/raw/main/misc/post-pve-install.sh)"
Aktuellen Linux Kernel installieren
apt install proxmox-kernel-6.11
Home Assistant OS VM Install Skript
bash -c "$(wget -qLO - https://github.com/community-scripts/ProxmoxVE/raw/main/vm/haos-vm.sh)"
Anschließend findet man in Proxmox eine Home Assistant-VM, die gestartet und eingerichtet werden kann.
Energieverbrauch
Im Folgenden habe ich für euch einige Lastszenarien mit unterschiedlicher Auslastung eines oder mehrerer CPU-Kerne zusammengestellt. Die Messungen wurden ohne angeschlossenen Monitor und ohne USB-Geräte mit einem Shelly Plus Plug S durchgeführt. Für alle Tests kam die Einstellung powertop --auto-tune
zum Einsatz.
Für den Test wurde eine M.2 SATA-SSD als Festplatte verwendet.
Verbrauch bei Auslastung eines Cores
Usage (%) | Power (Watt) |
---|---|
10% | 5.7 |
20% | 6.9 |
40% | 9.1 |
60% | 10.7 |
80% | 13.0 |
100% | 15.2 |
Verbrauch bei Auslastung von vier Cores
Usage (%) | Power (Watt) |
---|---|
10% | 7.8 |
20% | 10.5 |
40% | 13.6 |
60% | 16.8 |
80% | 18.7 |
100% | 19.6 |
Anwendungsspezifischer Energieverbrauch mit Proxmox
- Ohne Auslastung, also ohne aktive virtuelle Maschine, liegt der Stromverbrauch bei etwa 4,7 Watt.
- Mit laufendem Home Assistant steigt die Leerlaufaufnahme auf 5 bis 6 Watt. Bei rechenintensiven Prozessen kann der Verbrauch auf bis zu 15 Watt ansteigen.
- Ein angeschlossener ZigBee-Stick erhöht den Leerlaufverbrauch auf etwa 7 bis 8 Watt.
NiPoGi E2 mit Intel N150 als Heimserver
Geeignete Aufgaben als Heimserver
Der NiPoGi Mini-PC ist gut für einfache Aufgaben wie Home Assistant, den Einsatz als Storage-Server oder weniger anspruchsvolle Rechenaufgaben geeignet. Dank der integrierten iGPU mit Hardwarebeschleunigung kann er auch als Host für eine Jellyfin-Instanz genutzt werden. Eine thermische Drosselung ist dabei nicht zu erwarten, da der großflächige Kühlkörper den Intel-N150-Prozessor zuverlässig kühlt.
Der Mini-PC arbeitet nahezu lautlos – selbst unter voller Auslastung ist er nur aus nächster Nähe hörbar.
Gleichzeitige Nutzung als Linux Desktop
Die integrierte Intel-Grafikkarte kann an eine virtuelle Maschine durchgereicht werden, so kann der NiPoGi E2 mit Intel N150 gleichzeitig als Desktop-Computer genutzt werden. Dafür wird eine virtuelle Maschine erstellt, eine Linux-Distribution mit aktuellem Kernel wie Ubuntu, Debian oder Arch Linux installiert und die Intel-Grafikkarte per PCI-Passthrough weitergeleitet. Dadurch steht die Hardwarebeschleunigung der Intel-GPU auch innerhalb der VM zur Verfügung.
Dieses Setup ermöglicht es, den Mini-PC gleichzeitig als Media-PC mit Jellyfin oder als Desktop-Rechner zu nutzen, ohne die bereits in Proxmox laufenden virtuellen Maschinen zu beeinflussen.
Kleiner Storage Server
Dank der Möglichkeit, eine NVMe-SSD einzubauen, kann der NiPoGi mit bis zu 8 TB Speicher genutzt werden. Diese Angabe basiert auf der maximal verfügbaren Kapazität von NVMe-SSDs, wurde jedoch nicht praktisch getestet.
WLAN-Access Point
Ein Einsatz als WLAN-Access-Point ist mit dem integrierten WLAN-Adapter möglich. Dafür kann der Adapter einfach an eine virtuelle Maschine weitergereicht werden. Die genaue Konfiguration und das Betriebssystem des Access-Points werden in diesem Artikel jedoch nicht behandelt.
Fazit
Mit dem NiPoGi E2 erhält man eine solide Alternative zum Raspberry Pi 5. Dank des kompakteren Gehäuses ist der Mini-PC nur geringfügig größer als der Raspberry Pi 5.
Auch die oft mühsame Suche nach passendem Zubehör, wie sie beim Raspberry Pi 5 erforderlich ist, entfällt hier. Der NiPoGi E2 kommt als vollständiger Mini-PC mit Gehäuse, schneller SSD, Netzteil und Display-Anschlüssen – ohne dass zusätzliche Adapter nötig sind.
Damit eignet sich der NiPoGi E2 gut für den Aufbau eines minimalistischen Heimservers für Home-Automatisierung oder andere einfache Serveraufgaben.
Die Leistungsaufnahme liegt je nach Nutzung etwa zwei bis fünf Watt über der des Raspberry Pi, dafür bietet der NiPoGi E2 jedoch eine spürbar höhere Leistung und mehr Features. In bestimmten Szenarien, wie beim Encodieren von Videos mit der integrierten GPU, kann er sogar energieeffizienter als der Raspberry Pi arbeiten.
Der NiPoGi E2 mit Intel N150 wird auf Amazon für 249 Euro (UVP) angeboten, ist mit häufig verfügbaren Gutscheinen jedoch bereits für rund 200 Euro erhältlich, was ihn zu einer interessanten Option macht.
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