In diesem Post erfährst du alles über den NiPoGi E1, eine sehr kleiner und sparsamer Mini-PC: technische Details, Leistung in verschiedenen Anwendungen, Erweiterbarkeit und Eignung für Office-Anwendungen, Multimedia, Mini-Server, Gaming sowie Photoshop und Lightroom.

Verpackungsinhalt

NiPoGi liefert mit dem E1 Mini-PC ein Netzkabel, einen VESA-Adapter sowie ein HDMI-Kabel.

Technische Daten

Der Mini-PC, der uns von NiPoGi für den Test zur Verfügung gestellt wurde, besitzt folgende technische Daten:

  • Prozessor: Intel Prozessor N150, 4 Kerne, 3.6GHz max. (15W TDP)
  • Arbeitsspeicher: 16GB 2666MHz DDR4 (KINSOTIN16GB2666MHZ)
  • SATA-SSD: Netac G537N 512GB
  • Netzteil: 12V 2.5A (AD0301-1202500GB)
  • Netzwerk: Realtek RTL8111/8168 Gigabit LAN
  • Wi-Fi-Adapter: Realtek RTL8821CE WiFi 5 802.11ac (433 MBit/s)
  • USB: 2 x USB 3.2 Gen 2, 2 x USB 2.0
  • GPU: Intel® UHD Graphics (24 EU - 1.0 GHz)
  • Monitoranschlüsse: 1 x HDMI 2.0, 1 x DisplayPort 1.4
  • Audioanschlüsse: Kopfhöreranschluss
  • Erweiterung: 1 x M.2 2280 kompatible mit NVMe PCIe 3.0 x4 oder SATA (belegt) M.2 WiF 2230 (belegt)

Ersteindruck

Der NiPoGi E1 soll in erster Linie als Office-PC überzeugen. Dabei richten sich die Ansprüche eher an Programme mit mittleren bis geringen Systemanforderungen.

Der Intel-N150-Prozessor ist aktuell und als Nachfolger der Intel-N95-, N97-, N100- und N200-Generation zu betrachten.

Mit 16 GB RAM und 512 GB SSD ist das System für alle Office-Aufgaben gut ausgestattet.

Der Mini-PC wird mit Windows 11 Pro ausgeliefert, was in diesem Preisbereich ungewöhnlich und sehr lobenswert ist.

Gehäuse und Verarbeitung

Das Gehäuse ist deutlich kleiner als vergleichbare Mini-PC-Gehäuse. Dadurch lässt sich der Mini-PC noch leichter verstauen und benötigt weniger Platz auf dem Schreibtisch.

Der Mini-PC besteht größtenteils aus Plastik. Auch die kupferfarbenen Kühlrippen, die unterhalb des Deckels durchschimmern, sind nur Designelemente und bestehen aus lackiertem Plastik. Die Verarbeitung ist trotzdem gut und durchdacht.

Das Gehäuse wirkt schick und unauffällig. Ich würde mich aber freuen, wenn all diese unschönen Aufkleber auf der Rückseite des Gehäuses angebracht würden. Da sich die Aufkleber auch nicht direkt rückstandslos entfernen lassen, läuft man Gefahr, das Gehäuse beim Entfernen der Aufkleber zu zerkratzen.

Die Bodenplatte wird auch als Lufteinlass verwendet. Die angebrachten Gummipads dämpfen mechanische Vibrationen, z. B. vom Lüfter, effektiv. Die warme Luft wird über zwei seitliche Luftauslässe abgeführt.

Auf der Vorderseite des Gehäuses sind die wichtigsten Anschlüsse für die tägliche Nutzung angebracht. Weitere Anschlüsse sind unauffällig auf der Rückseite zu finden.

Vorinstallierte Software

Der NiPoGi E1 wird mit Windows 11 Pro 64-Bit geliefert. Dies stellt ein Upgrade gegenüber früheren NiPoGi Mini-PCs dar, welche nur mit der Home Edition ausgestattet waren.

Treiber gibt es direkt von NiPoGi nicht zum Download. Eine Support-Seite gibt es im Allgemeinen auch nicht. Bis auf den Treiber für den Intel Serial IO GPIO Host Controller werden sonst alle von Windows Update bereitgestellt.

Kühlungssystem und Lautstärke

Der NiPoGi E1 kann bei geringer Auslastung als lautlos bezeichnet werden. Der Lüfter ist dabei nur mit dem Ohr am Gehäuse wahrzunehmen.

Bei höherer oder maximaler Auslastung ist der Mini-PC mit etwas Abstand kaum wahrnehmbar und gehört zu den leisesten Mini-PCs.

NiPoGi setzt beim Kühlsystem auf einen für das Gehäuse doch relativ großen Kühlkörper. In der Mitte des Kühlkörpers ist ein Lüfter verbaut, welcher die Luft von der Gehäuseunterseite ansaugt, dann durch den Kühlkörper leitet und zur Gehäuseseite wieder herausbläst.

Die Temperatur der CPU stieg dabei in unserem Test nie über 80 °C.

Die M.2-SSD wird im Kühlkonzept nicht berücksichtigt.

Wartung

Das Absaugen der seitlichen Luftauslässe sowie der unteren Lufteinlässe sollte als Wartung genügen.

Will man den Mini-PC etwas gründlicher sauber machen, kann man diesen relativ leicht zerlegen. Dazu müssen nur die Schrauben unter den Gummipads gelöst werden. Anschließend muss noch eine weitere Schraube gelöst werden, welche das Gehäuse mit dem Mainboard verbindet.

Zum Wechseln der SSD oder des Arbeitsspeichers müssen nur die vier Schrauben unter den Gummipads auf der Unterseite gelöst werden.

Office-Performance

Auch wenn der Intel-N150-Prozessor nicht zu den schnellsten gehört, ist die Leistung für die meisten Office-Anwendungen vollkommen ausreichend.

Der Intel-N150-Prozessor eignet sich dabei grundsätzlich für weniger CPU-intensive Office-Anwendungen. Diese können problemlos genutzt werden, und die Ladezeiten der Anwendungen sind ebenfalls in Ordnung. Einschränkungen durch den Prozessor treten auf, wenn im Hintergrund rechenintensive Prozesse wie beispielsweise ein Windows-Update laufen. Dies macht sich dadurch bemerkbar, dass sich Windows nicht mehr so flüssig bedienen lässt.

Der Arbeitsspeicher ist mit 16 GB gut dimensioniert, um intensiv mit mehreren Anwendungen gleichzeitig zu arbeiten.

Auch ein Multimonitor-Setup mit mehreren gleichzeitig geöffneten Anwendungen ist problemlos und flüssig bedienbar.

Video-Streaming, YouTube, Netflix und Co.

Da die iGPU von Intel alle gängigen Videoformate unterstützt, ist das Abspielen mehrerer Videos mit einer Auflösung von bis zu 8K problemlos und flüssig.

Geekbench

SSD-Benchmark

Creative-Performance

Programme wie Photoshop, Lightroom, Blender oder Videoschnittprogramme können problemlos genutzt werden.

Beim Exportieren von Fotos, Rendern von Bildern oder Transkodieren von Videos muss man, falls die Hardware-Unterstützung der Intel-iGPU nicht verwendet wird, mit höheren Wartezeiten und leichten Rucklern rechnen.

Gaming-Performance

Die integrierte Grafik des Intel-N150-Prozessors ist im Vergleich zu der des N100 und N200 etwas leistungsfähiger bei gleichgebliebener TDP.

Die Gaming-Performance ist bei der Intel-N-Serie im Allgemeinen sehr gering, da dies nicht dem gewünschten Einsatzzweck der Intel-N-Prozessoren entspricht. Die Grafikkarte ist stark beschnitten, und die Single-Core-Leistung oft zu niedrig.

Ein guter Einsatzzweck des NiPoGi E1 ist das Streamen bzw. Cloud-Gaming, da sogar Streams in 4K problemlos unterstützt werden.

Der Einsatz als Endgerät für Steam In-Home-Streaming oder Cloud-Gaming-Services wie GeForce Now ist daher zu empfehlen, falls grafisch anspruchsvollere Spiele gespielt werden sollen.

Zum Vergleich der Grafikleistung hier noch die Werte des Benchmarks GFXBench.

Test (Fps) Intel N150 (NiPoGi E1) Intel N100 Intel N200 Intel Core i9-12900H AMD Ryzen™ 9 7940HS
4K Aztec Ruins High Tier Offscreen 5.1 4.4 4.8 17.9 29.8
Aztec Ruins High Tier Offscreen 11.8 10.4 11.4 45.2 64.7
Aztec Ruins Normal Tier Offscreen 30.8 28.7 31.3 125.8 149.6

Netzwerkfähigkeiten

Der Mini-PC aus unserem Test war mit einem Realtek-Gigabit-Ethernet-Adapter sowie einem Realtek-RTL8821CE-Wi-Fi-5-Adapter ausgestattet.

Die Leistungsfähigkeit des Wi-Fi-Adapters wurde mit einem Wi-Fi-6-Access-Point getestet. In einem Abstand von 5 Metern erreichte der Mini-PC im Speedtest eine Datenübertragungsrate von maximal 310 MBit/s.

Bei der Nutzung einer Netzwerkfreigabe konnte eine konstante Übertragungsrate von durchschnittlich 37 MB/s erzielt werden.

Der Realtek-Gigabit-Ethernet-Adapter erreicht dauerhaft die maximale Geschwindigkeit.

Erweiterbarkeit und Anschlussmöglichkeiten

Austauschbar oder erweiterbar sind der Arbeitsspeicher und die M.2-NVMe-SATA-SSD, welche auch durch eine M.2-NVMe-SSD (PCIe 3.0 x4) ersetzt werden kann.

Die maximale Geschwindigkeit einer solchen PCIe-3.0-x4-SSD beträgt dann ungefähr 4 GB/s.

Energieverbrauch

Wir haben den Energieverbrauch des NiPoGi E1 sowohl unter Windows als auch unter Linux mit Desktop-Oberfläche getestet.

Betriebssystem Modus Leistung Zusätzliche Infos
Windows Idle (Monitor aus) 5,6 W
Windows Idle 6,4 W M.2 SATA
Windows Browser 8-13 W
Windows HandBrake CPU 22 W
Windows Youtube 2k 10-12 W
Windows Youtube 4k 12-15 W
Windows Youtube 8k 14-17 W
Linux Idle (Monitor an) 6,5 W
Linux Idle (Monitor aus) 5,2 W
Linux Idle (Monitor abgeschlossen) 5,1 W
Linux Idle (Monitor an) 6,2 W Powertop --auto-tune
Linux Idle (Monitor aus) 4.7 W Powertop --auto-tune
Linux Idle (Monitor abgeschlossen) 4,6 W Powertop --auto-tune
Linux Browser 12-20 W
Linux Stress-Test 19 W

Aus den meisten Mini-PC-Tests mit der Intel-N-Serie hatten wir einen schlechten Eindruck von der Leistungsaufnahme in diversen Szenarien. Doch NiPoGi hat hier in Kombination mit dem Intel-N150-Prozessor gute Arbeit geleistet: Die Leistungsaufnahme in den Anwendungsszenarien ist niedrig und kann mit der des etwas langsameren Geekom Air12 Lite verglichen werden.

Energieeffizienz

Um die Energieeffizienz der CPU zu messen, haben wir in Blender die Classroom-Szene gerendert.

Hersteller - Modell Verbrauchte Energie (Wattstunden) Dauer (Sekunden)
Geekom AE7 5.4 302
NiPoGI AM16 6,6 648
Geekom XT12 Pro 6,8 462
Geekom Air12 Lite 9,9 1826
NiPoGi E1 10,5 1820
BeeLink SEi12 10,6 444
NiPoGi N97 12,2 1926
Beelink EQ13 13,2 1734

Wie schon bei der Leistungsaufnahme überrascht der Intel N150 im NiPoGi E1 auch in der Energieeffizienz. Die Energieeffizienz ist zwar schlechter als bei den leistungsstärkeren Modellen, doch der NiPoGi E1 kann sich im Vergleich zu anderen Intel-N-Prozessoren mit an die Spitze schieben. NiPoGi hat das System hier gut optimiert.

Auswahl der Komponenten

Die SSD ist von Netac und der Arbeitsspeicher von Kinsotin. Details dazu sind nur wenige verfügbar, daher kann man sie nur anhand von Tests beurteilen.

Der Gigabit-Ethernet-Adapter sowie der Wi-Fi-5-Adapter sind von Realtek.

Der Realtek-Wi-Fi-Adapter unterstützt alle wichtigen Standards, ist jedoch nur mit Wi-Fi 5 kompatibel. Mit einer maximalen Geschwindigkeit von 433 Mbit/s reicht dies für die meisten Office-Anwendungen aus, ist aber prinzipiell langsamer als moderne Internetanschlüsse.

Bewertung der einzelnen Bereiche

Anwendung Bewertung
Office-PC 4 / 5
Home-Server 4 / 5
Kreative Aufgaben 3 / 5
Entwicklungsumgebung 3 / 5
Demonstrations-PC 4 / 5
Media- und Game-Streaming-Computer 5 / 5
Gaming-Computer 1 / 5
Energieeffizienz (geringe Auslastung / Idle) 4 / 5
Energieeffizienz (mittlere / hohe Auslastung) 4 / 5
Lautstärke und Kühlung 5 / 5
Erweiterbarkeit 2 / 5
Konnektivität 3 / 5
Design und Verarbeitung 4 / 5
Treiber und Bios-Updates 4 / 5
Preis-Leistungsverhältnis 5 / 5
 
Gesamtbewertung 3.7 / 5

Pro und Contra

Diese Kategorie hebt Bereiche hervor, die bei dem Mini-PC für seinen Preis besonders positiv wie auch negativ herausstechen oder von den Erwartungen eines Mini-PCs abweichen. Es werden nur solche Merkmale als negativ bewertet, die im Kontext des vorgesehenen Einsatzbereichs relevant sind. Beispielsweise wird eine schlechte Gaming-Leistung bei einem Mini-PC/SOC, der nicht für Gaming ausgelegt ist, nicht als negativer Kritikpunkt betrachtet.

Pro

  • Leiser Betrieb: Bei geringer und hoher Last nicht hörbar.
  • Erweiterbarkeit: Ermöglicht den Tausch der NVMe-SSD/SATA-SSD und des Arbeitsspeichers
  • Vielseitig einsetzbar: Geeignet für Content Creation, Office-Anwendungen, Streaming und Multimedia
  • Design und Gehäuse: Klein und unauffällig
  • Windows: Wird mit Windows 11 Pro ausgeliefert
  • Energieverbrauch: Der Idle-Energieverbrauch ist niedrig, die Energieeffizienz ist für einen Prozessor Intel N-Serie sehr gut
  • SATA-SSD: Mit 512 GB großzügig ausgestattet.
  • Arbeitsspeicher: 16 GB sind optimal für die meisten Office-Aufgaben.
  • Netzwerkadapter: LAN- und Wi-Fi-Adapter von Realtek funktionieren mit den mitgelieferten Betriebssystemtreibern in aktuellen Windows-/Linux-Versionen.

Contra

  • Kühlung: M.2-Festplatten wurden beim Kühlkonzept nicht berücksichtigt
  • Treiber und BIOS-Updates: Es gibt keine Support-Website von NiPoGi
  • Wi-Fi-Adapter: Könnte mit mehr als nur 433 Mbit/s besser sein
  • Aufkleber: Beeinträchtigt die Ästhetik und lassen sich schwer entfernen.

Fazit

Der Mini-PC im Einsatz

Der NiPoGi E1 überzeugt bei Office-Anwendungen. Multimedia-Anwendungen, Game- und Video-Streaming sind problemlos möglich, wobei der Mini-PC nahezu lautlos bleibt.

Kreative Aufgaben in Photoshop, Lightroom oder ähnlichen Programmen sind mit leichten Verzögerungen möglich.

Gaming hingegen ist auf dem Mini-PC weniger empfehlenswert.

Interessant wird der Mini-PC durch seine üppige Ausstattung mit Arbeitsspeicher und Festplatte sowie das sehr kompakte Gehäuse.

Der Einsatz mit Linux/Proxmox ist erst ab Linux-Kernel 6.11.x/6.12.x empfehlenswert, da die integrierte Grafikkarte sonst ohne Treiber läuft. Dies führt zu einer schlechten Performance und einer hohen Leistungsaufnahme.

Zubehör und Erweiterbarkeit

Der NiPoGi E1 kann für den Verwendungszweck Office-PC gut erweitert werden. In den M.2 NVMe PCIe 3.0 x4 Slot (belegt durch M.2 SATA) kann man nahezu jede beliebigen M.2 NVMe- oder M.2 SATA-SSD einbauen.

Weitere Festplatten können über die vorhandenen schnellen USB 3 Ports angeschlossen werden.

Preis und Kaufempfehlung

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Ohne Gutschein ist er mit 389 Euro etwas zu teuer. Da Gutscheine oft verfügbar sind, sollte man einen Kauf zu einem Preis von unter 250 Euro in Betracht ziehen.

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Das Angebot ist begrenzt verfügbar und der Preis kann sich jederzeit ändern.