Im heutigen Test stelle ich euch den Geekom XT12 Pro Mini-PC in Verwendung mit Proxmox als Heimserver vor. Gleichzeitig versuche ich euch noch ein paar Möglichkeiten vorzustellen, wie man den Geekom XT12 Pro Mini-PC zusätzlich neben Proxmox als Mini-Server nutzen kann.

In unserem Test als Desktop-Computer hat der Geekom XT12 Pro bereits sehr solide Ergebnisse geliefert. Seine geringe Leistungsaufnahme und hohe Kernzahl ließen schon seine Eignung als Mini-Server durchschimmern.

Warum eignet sich der Geekom XT12 Pro als Heimserver?

Leistungsaufnahme und Leistungsfähigkeit

Die CPU bietet neben sechs Power Kerne auch weitere acht effiziente Kerne, die im Bereich Heimserver aufgrund ihrer energiesparenden Eigenschaften besonders relevant sind.

Erweiterbarkeit

Erweiterungsmöglichkeiten spielen eine große Rolle im Heimserverbereich. Nach aktuellem Stand soll es möglich sein, den Geekom XT12 Pro auf bis zu 64 GB RAM, 8 TB NVMe, 1 TB SATA-SSD und durch USB 4 mit 40 Gbit/s nahezu unbegrenzt zu erweitern. Durch diese Eigenschaft eröffnet der Geekom XT12 Pro viele Möglichkeiten im Heimserverbereich.

Alle vorhandenen internen Steckplätze zum Erweitern des Mini-PCs.

Beispiele zum erweitern des Mini-PC:

Konnektivität

Mit verhältnismäßig vielen Anschlüssen sowie einer 2,5-Gbit-Netzwerkkarte und WLAN 6E bietet der Geekom Mini-PC eine überdurchschnittlich gute Konnektivität, die auch sehr schnelle Datentransfers ermöglicht. Die Möglichkeit, das WLAN-/Bluetooth-Modul per Passthrough an eine virtuelle Maschine weiterzugeben, ist dabei auch nicht zu unterschätzen.

Optik und Zubehör

Der Mini-PC lässt sich leicht und platzsparend überall aufstellen und dank der VESA-Monitorhalterung gut verstecken. Sein sehr hübsches und schlichtes Design fügt sich außerdem gut in die vorhandene Wohnumgebung ein.

Der Geekom XT12 Pro sieht schon ziemlich gut aus.

Installation

Bei der Installation kann man den Installationsanleitungen von Proxmox folgen. Dabei ist nur darauf zu achten, dass man je nach Verwendungszweck die passende der beiden Netzwerkkarten auswählt.

Nach der Installation von Proxmox eignen sich zwei spezifische Skripte von https://tteck.github.io/, um die Proxmox-Installation korrekt zu konfigurieren und anschließend Home Assistant zu installieren.

Proxmox Post Install Skript

bash -c "$(wget -qLO - https://github.com/tteck/Proxmox/raw/main/misc/post-pve-install.sh)"

Proxmox Home Assistant Install Skript

bash -c "$(wget -qLO - https://github.com/tteck/Proxmox/raw/main/vm/haos-vm.sh)"

Anschließend findet man in Proxmox eine Home Assistant-VM, die gestartet und eingerichtet werden kann.

Energieverbrauch

Im Folgenden habe ich für euch ein paar Lastszenarien zusammengestellt. Die Messung wurde ohne angeschlossenen Monitor und ohne USB-Geräte mit einem Shelly Plus Plug S durchgeführt. Für alle Tests wurde die Einstellung powertop --auto-tune verwendet.

Utilization 1 Efficiency Core 4 Efficiency Cores 1 Power Core 4 Power Cores
100% 21.5W 40.0W 41.8W 63.1W
90% 20.0W 37.7W 38.1W 62.9W
80% 18.4W 35.4W 34.9W 55.9W
70% 16.9W 33.5W 30.8W 50.4W
60% 14.4W 24.5W 24.2W 39.2W
50% 12.4W 19.9W 18.9W 32.2W
40% 11.3W 17.6W 16.4W 26.5W
30% 10.6W 14.9W 13.3W 22.7W
20% 8.2W 13.1W 10.4W 20.8W
10% 6.9W 9.8W 8.3W 13.6W

Anwendungsspezifischer Energieverbrauch

  • Ohne Auslastung, also ohne aktive virtuelle Maschine, liegt der Stromverbrauch bei 5,2 Watt.
  • Mit laufendem Home Assistant ist die Auslastung im Leerlauf bei 5,8 bis 6,8 Watt. Führt Home Assistant rechenintensive Prozesse aus, steigt der Verbrauch auf bis zu 20 Watt.
  • Ein aktiver ZigBee-Stick erhöht den Idle-Verbrauch auf 8 Watt.

Der Mini-PCs als Heimserver

Rechenintensive Aufgaben

Der Geekom Mini-PC eignet sich neben einfachen Aufgaben wie Home Assistant, dank der leistungsstarken CPU auch für komplexere Aufgaben. Unter Linux erreicht der Mini-PC in Geekbench sehr hohe Werte. Bei den Ergebnissen gilt natürlich zu beachten, dass die thermische Drosselung bei Geekbench nicht eintritt, die jedoch beispielsweise beim Konvertieren eines Videos die Taktfrequenz der CPU verringern würde.

Rechenintensive Aufgaben beschränken sich hierbei auf die CPU-Leistung, da der Grafikchip kaum eine sinnvolle Anwendung findet, um Berechnungen zu beschleunigen.

Der Mini-PC ist bei hoher Auslastung hörbar. Ohne Auslastung ist er nur aus wenigen Zentimetern Entfernung zu hören.

Gleichzeitige Nutzung als Linux Desktop

Mit der Möglichkeit, die integrierte Intel-Grafikkarte an eine virtuelle Maschine durchzureichen, ist ein gleichzeitiger Einsatz des Geekom Mini-PC mit dem i9-12900H als Desktop-Computer möglich. Dazu erstellt man einfach eine virtuelle Maschine, installiert Ubuntu, Debian, Arch Linux oder eine andere Distribution mit aktuellem Kernel und reicht die Intel-Grafikkarte per PCI-Passthrough an die virtuelle Maschine weiter. Hardwarebeschleunigung mit der Intel-GPU ist dann in der VM auch verfügbar.

Durch dieses Setup, das sich lediglich in einer virtuellen Maschine befindet, besteht die Möglichkeit, den Mini-PC gleichzeitig als Media-PC mit Jellyfin oder eben als Desktop-Rechner zu nutzen. Dies alles, ohne die weiteren virtuellen Maschinen, die bereits in Proxmox laufen, zu beeinflussen.

Die Anschlüsse des Geekom Mini-PCs.

Storage Server

Der Geekom Mini-PC bietet diverse Anschlussmöglichkeiten. So kann man die NVMe SSD durch eine SSD mit mehr Speicher ersetzen. Des Weiteren lässt sich neben einer M.2 2242 SATA-SSD auch ein SD-Karten/SD-Adapter mit einer verringerten Länge einbauen. Durch all diese Möglichkeiten lässt sich der interne Speicher des Geekom Mini-PC auf über 10 TB erweitern.

Durch die zwei USB 4-Anschlüsse mit 40 Gbit/s lassen sich darüber hinaus auch sehr schnelle externe Speichermedien anschließen. Diese Möglichkeiten mit den USB 4-Anschlüssen sind sehr umfangreich, wodurch man nochmals sehr große Datenspeicher anschließen kann.

Der Geekom Mini-PC eignet sich durch seine externen wie auch internen Anschlussmöglichkeiten durchaus als kleiner und kompakter Storage-Server mit einer sehr schnellen Netzwerkanbindung.

WLAN-Access Point

Auch ein Einsatz als WLAN-Access Point ist durch den integrierten WLAN-Adapter möglich, der mit Wi-Fi 6E auch eine sehr hohe Leistung bietet. In diesem Fall gibt man einfach den WLAN-Adapter an eine virtuelle Maschine weiter. Auf Konfiguration und das Betriebssystem des Access-Points gehe ich in diesem Artikel nicht weiter ein.

Fazit

Der Geekom XT12 sticht vor allem durch seine hohe Leistung, den niedrigen Energieverbrauch, das schicke Design und eine Vielfalt von Anschlüssen hervor. Ob in der Wohnung oder im Serverschrank, der Mini-PC eignet sich durchaus als Mini-Server für Home Automation und weitere Aufgaben mit kurzzeitig rechenintensiven Anforderungen. Durch seine Erweiterbarkeit ist dem Mini-Server im Bereich Speicher kaum eine Grenze gesetzt. Die gleichzeitige Nutzung als Desktop- oder Streaming-Computer rundet sein Einsatzgebiet noch positiv ab.

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