Verpackungsinhalt
Die Verpackung kommt in einem kleinen, stabilen Karton daher, den man gut noch für andere Sachen verwenden kann, um Dinge im Keller oder auf dem Dachboden zu verstauen. Mittlerweile hat sich ja irgendwie eine Verpackungsform etabliert, bei der die Ware immer so präsentiert wird, als wäre sie eine wertvolle Uhr – das ist nicht notwendig, sieht aber natürlich trotzdem ganz hübsch aus. In der Verpackung enthalten ist:
- Mini PC
- VESA Halterung + Schrauben
- Anleitung
- HDMI-Kabel
- Netzteil
- Dankesbrief
Technische Daten
Der Mini-PC, der uns von Geekom für den Test zur Verfügung gestellt wurde, besitzt folgende technische Daten:
- Prozessor: Intel® Core™ i9-12900H der 12. Generation, 14 Kerne und 20 Threads. 5.0 GHz max., 24MB L3 Cache
- Arbeitsspeicher: 32GB 3200MHz (2 x LD4S16G32C22ST)
- NVMe-SSD: Lexar SSD NM7A1 1TB
- Netzteil: 19V 6.32A von FSP (FSP120-ABBU3)
- Netzwerk: Intel® Ethernet-Controller I225-V
- Wi-Fi-Adapter: MediaTek MT7922 Wi-Fi 6E
- USB: 3 x USB 3.2, 1 x USB 2.0, 2 x USB 4 Gen3 Typ-C
- GPU: Intel Iris Xe (96 EU)
- Monitoranschlüsse: 2 x HDMI oder über 2 x USB 4 Gen3 Typ-C
- Audio Anschlüsse: Klinke 3,5 mm
- Erweiterung: SD-Card Reader (Intern), M.2 2242 Slot
Gehäuse und Verarbeitung
Das Schönste, das uns am Geekom aufgefallen ist, ist das Gehäuse. Es ist recht simpel aufgebaut und besticht jedoch durch seine Schlichtheit.
Der Rahmen sowie der Boden sind aus Aluminium gefertigt. Im Inneren gibt es noch einen Metallrahmen. Der obere Bereich ist zwar aus Kunststoff, aber darunter verbirgt sich ebenfalls Metall. Es gibt echte Kupferkühlkörper für die SSDs.
Der Boden ist im schönen Wabenmuster gestaltet; dieses sieht man leider nicht, aber das Wabenmuster ist auch an den beiden Seiten zu sehen. Insgesamt gefällt mir die Verarbeitung sehr gut. Das Kensington-Lock schließt sogar mit dem inneren Metallkäfig und nicht nur mit dem äußeren Aluminiumrahmen.
Vorinstallierte Software
Vorinstalliert ist Windows 11 Pro. Ich habe Ubuntu Linux installiert, und dieses funktioniert auch mit dem GEEKOM XT12 Pro Mini-PC einwandfrei. Alle Geräte werden einwandfrei erkannt, und alles funktioniert Out-of-the-Box.
Kühlungssystem und Lautstärke
Lautstärke
Das Kühlsystem des Geekom XT12 besteht aus einem großen Radiallüfter, der seine Luft jeweils an der Gehäuseseite ansaugt und über die Rückseite aus dem Metallgehäuse herausbläst.
Der Lüfter ist im Leerlauf kaum zu hören, aber wenn der Mini-PC beansprucht wird – sei es beim Exportieren von Bildern, Kompilieren von Programmen oder sogar beim Installieren eines Updates – dann dreht der Lüfter etwas höher und ist hörbar. Es ist aber meiner Ansicht nach nicht unbedingt störend; wenn man Musik hört und Kopfhörer trägt, ist der Mini-PC auch unter Last nicht mehr zu hören. Fürs Büro oder Homeoffice ist er meiner Ansicht nach auf jeden Fall geeignet.
Kühlungssystem
Das Kühlsystem hält die Abluft des Geekom Mini-PCs bei ungefähr 55 Grad Celsius; dies wird sowohl durch das Lüftungssystem als auch das Drosseln der Intel-CPU erreicht. Bei hoher Auslastung ist die maximale Performance nur in den ersten 20 Sekunden verfügbar, danach reduziert sich die Leistungsaufnahme und somit auch die Gesamtperformance des Systems.
Wartung
Großartige Wartungsarbeiten oder Ähnliches sind für den Mini-PC nicht nötig. Wer jedoch die SSDs umbauen oder den RAM tauschen möchte, kommt sehr leicht an die Komponenten. Dazu einfach die Schrauben lösen und das Oberteil des Mini-PCs anheben. Jetzt kann man problemlos die Komponenten tauschen und sie vorsichtig von Staub befreien. Wer den Lüfter auch noch von Staub befreien möchte, muss noch ein paar Schrauben am Mainboard lösen; dieses lässt sich dann vorsichtig aus dem Gehäuse heben.
Office-Performance
Wir haben den kleinen Geekom XT12 Pro mit Ubuntu Linux und Windows getestet. Der Mini-PC war an zwei 4K-Monitoren über HDMI angeschlossen. Programmieren und Arbeiten im Office-Bereich lassen sich auf dem Mini-PC problemlos bewerkstelligen. Er kommt dabei nicht einmal richtig ins Schwitzen. Auch YouTube-Videos in 8K-Qualität spielt der kleine PC ohne zu ruckeln ab.
Wer also den kleinen PC fürs Office nutzen möchte, ist mit ihm gut beraten.
Creative-Performance
Blender
Hier haben wir den kleinen PC mit Blender getestet. Ich muss sagen, es ist natürlich keine Blender-Workstation, aber dennoch lässt sich Blender auch mit kleineren Modellen gut bedienen. Hier dreht der Lüfter natürlich schnell mal auf Hochtouren. Für das finale Rendering würde ich den kleinen PC aufgrund seiner fehlenden Grafikperformance nicht benutzen. Weiterhin sollte auf Cycles in der Vorschau verzichtet werden.
Adobe Photoshop Lightroom
Wir haben Lightroom getestet. Es ist natürlich nicht der schnellste PC für Lightroom, aber dennoch lassen sich Bilder ordentlich bearbeiten, was auch der schnellen SSD zu verdanken ist. Für Profi-Fotografen ist der Mini-PC eher nicht zu empfehlen, aber für ambitionierte Hobbyfotografen schon.
Videobearbeitung
Im Bereich der Videobearbeitung mit Davinci Resolve kann man den Mini-PC durchaus verwenden. Das Exportieren der Videos wird von der CPU übernommen, die dank ihrer hohen Kernanzahl relativ schnell arbeitet.
Will man Videos umwandeln, kann man mit dem Tool Handbrake auch die Hardwarebeschleunigung der integrierten GPU nutzen. Diese ist um ein Vielfaches schneller und auch energiesparender.
Gaming-Performance
Die Gaming-Performance ist die höchste der Intel Alder-Lake-Generation. Die Performance reicht für einfache Titel ohne anspruchsvolle Grafik. Da beim Gaming nicht nur die iGPU, sondern auch die CPU ausgelastet wird, wird die maximale Performance durch die entstehende Abwärme der CPU/iGPU begrenzt. Entweder drosselt der Prozessor oder die integrierte Grafikkarte.
Spiele Leistungsübersicht
Spiel | Auflösung | Preset | FPS |
---|---|---|---|
Fortnite | 4k | Performance Modus | 30 |
Fortnite | QHD | Performance Modus | 60 |
Fortnite | FHD | Performance Modus | 80 |
Rimworld | 4k | Qualität | 60 |
Oxygen Not Included | QHD | Neues Spiel | 60 |
Oxygen Not Included | QHD | Spätes Spiel | 23 |
League of Legends | QHD | Mittel | 118 |
League of Legends | QHD | Sehr Hoch | 109 |
League of Legends | 4k | Mittel | 60 |
League of Legends | 4k | Sehr Hoch | 58 |
Benchmark GFXBench
Test | Intel Core i9-12900H | Intel Core i7-12650H |
---|---|---|
4K Aztec Ruins High Tier Offscreen | 17.9 | 14.0 |
Aztec Ruins High Tier Offscreen | 45.2 | 34.4 |
Aztec Ruins Normal Tier Offscreen | 125.8 | 97.1 |
Im Vergleich zum Intel Core i7-12650H bietet der Intel Core i9-12900H eine um rund 30% höhere Grafikperformance.
Netzwerk
Der Geekom PC bietet einen 2,5-Gbit/s-Netzwerkadapter. Um die volle Geschwindigkeit im Netzwerk ausnutzen zu können, benötigt man also Switches und Netzwerktechnik, die ebenfalls 2,5 Gbit/s unterstützt.
Mit 2,5 Gbit/s lassen sich Dateien im Netzwerk mit rund 300 MB/s übertragen, ideal also, um auf die NAS zuzugreifen.
Wir haben den PC nur an einem 1-Gbit/s-Switch von Ubiquiti getestet. Hier wurden die erwarteten 1-Gbit/s-Werte gemessen.
WLAN
Die Performance des Wi-Fi 6E-Adapters von MediaTek haben wir getestet, indem wir den Mini-PC in circa fünf Metern Entfernung von einem U6 Mesh von Ubiquiti aufgestellt haben.
In diesem Testszenario hatten wir in unserem Speedtest problemlos eine Übertragungsrate von 900 Mbit/s. In Windows, beim Kopieren von Dateien von unserem NAS, werden hier einem dann ca. 85 MB/s angezeigt.
Im Ganzen lässt sich sagen, dass die Antennen sehr gut positioniert sind und Geekom hier wunderbare Arbeit mit ihrem Antennendesign geleistet hat.
Erweiterbarkeit und Anschlussmöglichkeiten
Vorderseite
Die Anschlussmöglichkeiten des Geekom XT12 Pro sind umfangreich. An der Vorderseite des Geräts befinden sich zwei USB-Anschlüsse, die vor allem praktisch sind, wenn man schnell etwas anschließen muss, wie einen USB-Stick oder einen SD-Kartenleser. Einer der vorderen USB-Anschlüsse bietet zusätzliche Stromversorgung, um ein Handy schneller zu laden, und unterstützt USB 3.2 der zweiten Generation.
Der andere Anschluss ist ein gewöhnlicher USB 3.2-Anschluss. Das Soundausgabegerät ist ein ALC269 von Realtek. Dieser Chip bietet eine dynamische Reichweite von 98 dB. Der Verstärker kann Kopfhörer bis zu 4 Ohm und mit bis zu 2,3 Watt pro Kanal betreiben und unterstützt 24 Bit/96 kHz.
Rückseite
Auf der Rückseite des Geekom XT12 Pro findet man mehrere Anschlussmöglichkeiten, unter anderem:
- 2x USB 4 der dritten Generation
- Ein Ethernet-Port mit bis zu 2.5Gbit/s.
- Zwei HDMI-Ports.
- Ein USB 2.0.
- Ein USB 3.2 der zweiten Generation.
- 19V Anschluss für das externe Netzteil.
- Mit den zwei HDMI-Ports und den zwei USB 4-Ports mit DisplayPort lassen sich somit vier Monitore in 4K betreiben. Wir hatten zwei Monitore im Test, und es funktionierte alles einwandfrei.
- Weiterhin bietet der Anschluss die Möglichkeit, eine eGPU anzuschließen. Leider hatten wir keine eGPU oder ein eGPU-Gehäuse wie etwa das (Node Titan *) zur Verfügung. Hier lassen sich externe Grafikkarten anschließen.
Zu den zwei USB 4-Ports: An diesen lassen sich zum Beispiel eine Dockingstation oder Monitore mit DisplayPort über entsprechende Adapter anschließen. Hier ein Beispiel für eine solche Dockingstation*.
Der Hersteller wirbt mit „PD“ oder „unterstützt Power Delivery“. In unserem Test konnten wir Geräte jedoch nur mit bis zu 15 Watt Leistung laden. Ein genauerer Blick in die Spezifikationen bestätigt, dass der Anschluss Power Delivery unterstützt, jedoch in unseren Tests nur bis zu 15 Watt.
Erweiterbarkeit
Der Geekom Mini-PC bietet intern einen Anschluss für eine M.2 2242 SATA-SSD, wodurch der interne Speicher noch einmal erweitert werden kann. Ein Beispiel hierfür wäre: Transcend 1TB M.2 2242 SSD SATA3 B+M Key *.
Energieverbrauch
Betriebssystem | Modus | Leistung | Zusätzliche Infos |
---|---|---|---|
Windows | Idle | 9.7W | Ausbalanciert |
Windows | Browser | 20W | Ausbalanciert |
Windows | HandBrake CPU | 54W | Peak 89W für 20 Sekunden |
Windows | Youtube 2k | 15-20W | Ausbalanciert |
Windows | Youtube 4k | 20-25W | Ausbalanciert |
Windows | Youtube 8k | 25-30W | Ausbalanciert |
Linux | Idle (Monitor an) | 9W | |
Linux | Idle (Monitor aus) | 8.4W | |
Linux | Idle (Monitor abgeschlossen) | 7W | |
Linux | Idle (Monitor an) | 6.9W | Powertop --auto-tune |
Linux | Idle (Monitor aus) | 6.1W | Powertop --auto-tune |
Linux | Idle (Monitor abgeschlossen) | 5.2W | Powertop --auto-tune |
Linux | Browser | 16-20W | |
Linux | Stress-Test | 67W |
Komponenten Auswahl
Verbaut wurden ausschließlich OEM-Komponenten bekannter Hersteller. Bei der SSD und dem Arbeitsspeicher setzt Geekom auf Lexar, beim Wi-Fi-Adapter auf MediaTek.
Der Arbeitsspeicher ist mit DDR4 3200 MHz eine ordentliche Auswahl, doch könnte man hier für den Preis auch schon an DDR5 denken, der vor allem die iGPU noch etwas beim Entfalten der Leistung unterstützt.
Die verbaute SSD von Lexar bietet eine sehr ansprechende Performance. Bei unserem SSD-Endurance-Test schreibt die SSD durchgehend mit mindestens 1250 MB/s. Ab einem Füllstand der Festplatte von 70 % bricht diese dann auf 500 MB/s ein. Das sind schon sehr gute Werte.
Der MediaTek Wi-Fi-Adapter unterstützt alle wichtigen Standards. Er ist bereits mit Wi-Fi 6E kompatibel, das neben anderen Bändern auch das 6-GHz-Band nutzt und dadurch noch höhere Datenraten als Wi-Fi 6 erreicht.
Vergleichbare Komponenten auf Amazon
- NVMe-SSD: Lexar NM710 1TB SSD*
- RAM: 2x Lexar SODIMM DDR4 16GB, 3200*
Verwendungszweck
- Office-PC: Unterstützt alle gängigen Office-Anwendungen nativ oder auch im Browser, optimal für Textverarbeitung, Tabellenkalkulationen und Präsentationen.
- Media- und Game-Streaming-Computer: Perfekt für flüssiges Streaming und Medienwiedergabe. (Youtube, Netflix und Co.)
- Demonstrations-PC: Kompakt und vielseitig für Präsentationen.
- Mini-Server: Kann für leichte Serveranwendungen wie Proxmox verwendet werden.
- Entwicklungsumgebung: Geeignet für Linux und Windows.
- Gaming: Geeignet für Spiele mit niedrigen Grafikanforderungen.
- Creative: Geeignet für Photoshop, Lightroom und DaVinci Resolve.
Pro:
- Leiser Betrieb: Bei geringer Last sehr leise und auch unter Last kaum störend.
- Gute Erweiterbarkeit: Ermöglicht das Aufrüsten von Arbeitsspeicher, SSD und mehr.
- Praktische Monitorhalterung: Inklusive VESA-Mount zur platzsparenden Montage hinter dem Monitor.
- NVMe-SSD mit dauerhaft guter Schreib- und Lesegeschwindigkeit.
- Zwei USB 4-Anschlüsse mit DisplayPort-Unterstützung.
- Anschluss von bis zu vier Monitoren.
Contra:
- Die Qualität der Wärmeleitpads ist nicht optimal; sie zerfallen bei mehrmaligem Öffnen und Schließen des Gehäuses.
- Die Grafik-Performance ist für den Preis etwas zu gering.
Fazit
Der Geekom XT12 Pro Mini überzeugt durch seinen ordentlichen Aufbau und sein hübsches Gehäuse. Jemand, der einen kleinen PC auf seinem Schreibtisch oder hinter seinem Monitor sucht, ist mit dem Geekom XT12 Pro gut aufgehoben.
Der Mini-PC im Einsatz
Durch das intelligente Lüfterdesign schafft er es, viel seiner Abwärme nach außen abzugeben, jedoch nicht ganz lautlos. Im normalen Desktop-Betrieb ist der Mini-PC aber kaum zu hören.
Mit seinem Intel i9 bietet der Mini-PC ordentlich Leistung, genau dann, wenn sie benötigt wird. Auch das eine oder andere Spiel lässt sich mit dem Geekom XT12 Pro spielen. Bekannte Titel wie RimWorld, Stardew Valley oder gar League of Legends lassen sich problemlos spielen.
Will man allerdings grafisch anspruchsvollere Titel spielen, empfiehlt es sich, eine eGPU zu verwenden oder den Titel über Steam-Streaming zu starten.
Zubehör und Erweiterbarkeit
Durch seine vielfältigen Anschlussmöglichkeiten lassen sich bis zu vier 4K-Monitore anschließen oder sogar ein 8K-Monitor. Durch den 40-Gbit/s USB 4-Anschluss lassen sich sehr schnell Daten von einem externen Speicher übertragen. Die externe Bildersammlung ist damit fast so schnell zu erreichen wie mit einer internen NVMe-SSD.
Durch Wi-Fi 6 und seinen 2,5-Gbit/s Ethernet-Adapter lässt sich der Geekom an das lokale Netzwerk anschließen. Daten auf einer NAS sind damit auch super schnell kopiert.
Die mitgelieferte Monitorhalterung ist sehr praktisch für all diejenigen, die einen aufgeräumten Schreibtisch bevorzugen.
Preis und Kaufempfehlung
Der Geekom XT12 Pro Mini-PC wird zum Zeitpunkt unseres Tests für 749 Euro bei Amazon angeboten.
Für einen Preis von 749 Euro bietet der Mini-PC ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis und überzeugt im Vergleich zu seiner Konkurrenz noch durch eine überdurchschnittlich gute Verarbeitung. Zu diesem Preis ist er somit auch eine Kaufempfehlung.
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