Blink XT2 Outdoor - kabellose Überwachungskamera im Test / Langzeittest

Einleitung

Seit einigen Jahren nutze ich nun das Blink Kamera System und meine Erfahrungen damit sind großteils positiv, trotz einiger kleinerer negativen Aspekten. Hier erzähle ich euch alles, was ihr über das Blink Outdoor Kamera System wissen müsst.

Kurzbeschreibung

Das Blink Kamera System besteht aus verschiedenen Komponenten, wobei ich mich in diesem Bericht speziell auf die Outdoor-Kamera konzentrieren möchte.

Diese kabellose Kamera funktioniert mit Batterien und lässt sich relativ unkompliziert installieren. Allerdings ist sie mit dem mitgelieferten Adapter nicht vor Diebstahl geschützt, also ist sie am besten für höher gelegene Bereiche auf Ihrem Grundstück geeignet. Es wird kein durchgehender Livestream aufgezeichnet, sondern ein integrierter Bewegungssensor löst ein Ereignis aus, weckt die Kamera aus dem Ruhezustand und startet dann die Aufzeichnung. Diese wird entweder in einen kostenpflichtigen Cloud-Speicher oder auf das Speichermedium, das am Sync-Modul* angeschlossen ist, übertragen.

Installation

Die Installation ist relativ einfach. Zuerst installiert man die Blink-App auf seinem Handy, danach können Kameras durch das + Symbol hinzugefügt werden. Zuerst sollte man jedoch das Sync-Modul hinzufügen. Die Kameras sind jeweils mit dem Sync-Modul und dem WLAN verbunden. Das Sync-Modul dient dazu, eine weniger stromintensive Kommunikation als das WLAN zu ermöglichen.

Die Kameras lassen sich leicht durch Scannen der kleinen QR-Codes auf der Rückseite hinzufügen. Jedes Sync-Modul kann mehreren Kameras zugeordnet werden. Zum Beispiel habe ich verschiedene Sync-Module je nach Hausseite positioniert und diese näher an den Kameras platziert.

Die maximal getestete Reichweite meines Sync-Moduls beträgt etwa 23 Meter, und alles funktioniert noch einwandfrei. Mein Sync-Modul muss durch eine Wand senden, hat aber sonst fast freies Feld bis zur Kamera und noch super Empfang. Es ist wichtig, dass am Aufstellungsort der Kamera auch WLAN-Empfang vorhanden ist.

Qualität der Videoaufzeichnungen

Die Qualität und Länge der Videoaufzeichnungen lassen sich ebenfalls einstellen. Allerdings könnte die Videoqualität besser sein und auch die Nachtvideoaufnahmen könnten ebenfalls verbessert werden.

Im Prinzip gibt es drei verschiedene Qualitätseinstellungen.

• Best (Full-HD 1080p)
• Standard (HD Video Qualität, ich gehe davon aus 720p)
• Saver (reduzierte Auflösung für eine längere Batterielaufzeit)

Es lassen sich zwar einzelne Bilder aufehmen, leider ist es nicht möglich diese direkt aus der App herunterzuladen. Hier ist es am einfachsten einen Screenshot zu machen.

Blink App

Die Blink-App ist intuitiv zu bedienen, es lassen sich verschiedenste Einstellungen vornehmen. Auch mehrere Nutzer können angelegt werden, sodass auch Haushaltsmitglieder auf die Kameras zugreifen können. Kameras und Zubehör lassen sich einfach hinzufügen, Batteriezustände lassen sich kontrollieren, auch das "Scharfstellen" der Kameras geht aus der App problemlos. Hier wünsche ich mir nur noch einen Scharf-Stellen-Knopf, welcher unterschiedliche Sync-Module auch scharfstellt, so muss man auf jeden unterschiedlichen Bereich klicken und diesen scharfstellen. Wer bei sich Zuhause Homeassistant betreibt, kann dies auch automatisiert machen, sobald man das Haus zum Beispiel verlässt.

Die Schnappschüsse, die man anfertigt, lassen sich leider nicht im Original herunterladen (Cloud). Eventuell könnte dies gehen, falls man die lokale Speicherung wählt. Da ich ein älteres System zuvor schon hatte, war bei mir die Cloud-Speicherung noch kostenlos dabei. Bei neueren Systemen muss man entweder den Cloud-Speicher wählen, oder lokal einen USB-Stick in das Sync-Modul stecken.

Homeassistant

Das ganze Blink System lässt sich auch sehr einfach in Beispielsweise Homeassistant einfügen, in Homeassistant bekommt man dann zum Beispiel Temperaturen der Kameras oder ob eine Bewegung registriert worden ist (nur bei Scharfstellung) und kann dann zusätzliche Automatisierungen starten.

Zum Beispiel habe ich eine Automatisierung erstellt, die das System automatisch scharfstellt, sobald alle Haushaltsmitglieder die Hauszone verlassen haben. Betritt ein Haushaltsmitglied wieder die Hauszone, wird das System wieder unscharf geschaltet. Hier muss ich noch etwas anpassen, damit nachts, wenn das System sowieso scharfgestellt ist, keine Unscharfstellung erfolgt.

Insgesamt bin ich ziemlich zufrieden mit der Integration in Homeassistant, leider geht die Einbundung nicht Netzwerk-Lokal, sondern nur über die Cloud. (Blink Account).

Vor- und Nachteile

Zu den Vorteilen gehören die hohe Reichweite des Sync-Moduls (über 25 Meter und durch eine Ziegelwand), die einfache Installation und die Kompatibilität mit Homeassistant. Darüber hinaus ist die Kamera spritzwassergeschützt und verfügt über einen Temperatursensor sowie Infrarot-Nachtbeleuchtung. Allerdings lassen sich Snapshots nicht direkt aus der Cloud weiterleiten, und die Kosten für das Abo der Cloud könnten für manche ein Nachteil sein, obwohl dies nicht erforderlich ist, wenn man einen USB-Stick verwendet.

Contra

• Snapshots lassen sich aus der Cloud nicht direkt weiterleiten.
• Videoqualität ist leider nicht ganz so gut. (1080p)
• Nachtvideoqualität ist auch eher spärlich, aber man erkennt alles.
• Daueraufzeichnung nicht möglich / Livestream möglich aber nur kurz (Batterielaufzeit)
• Abo-Kosten für die Cloud (nicht erforderlich mit USB-Stick)

Pro

• Gemessene Reicheweite des Sync-Moduls über 25 Meter und durch eine Ziegelwand.
• Leichte Installation! +++
• Infrarot Nachtbeleuchtung.
• Spritzwassergeschützt
• Temperatursensor
• Homeassistant kompatibel
• Externe Stromversorgung möglich, es gibt sogar Solarlademodule*.
• Zwei-Wege Kommunikation über die App möglich. (Mikrofon/Lautsprecher)
• Extrem lange Akkulaufzeit - eine Kamera des ersten Systems läuft bei mir schon seit über 2 Jahren mit den ersten Lithium-Batterien

Fazit

Wie oben schon erwähnt erweitert sich die Funktionalität durch die Einbindung in Homeassistant massiv.

Man darf von dem System auf jeden Fall keine 4K-Qualität erwarten, oder gar die Erkennung von Gesichtern, welche ein bisschen weiter von der Kamera entfernt sind, wird schon schwierig. Die Videoqualität ist eher mau (auch auf höchster Stufe). In der Nacht gibt es oft überstrahlte Bereiche durch das Infrarot, aber dennoch lässt sich zum Beispiel ein Hof oder die Rückseite eines Hauses überschauen.

Der immense Vorteil des Systems besteht auf jeden Fall in der einfachen Einrichtung. Man braucht nur WLAN und das Sync-Modul und schon lassen sich die Module überall installieren, auch die Installation an einem Baum oder ähnlichem steht nichts mehr im Wege, da kein Netzwerkkabel oder eine Stromversorgung gebraucht wird.

Was auf jeden Fall nicht funktioniert, ist, die Kameras dazu zu verwenden, öfters mal einen Livestream zu starten, oder gar dauerhaft einen Livestream anzuschauen. Das kann man zwar tun, aber dann sind die Batterien blitzschnell wieder leer. Die Batterien sind übrigens Lithiumbatterien und werden mitgeliefert, man sollte allerdings keine anderen Batterien einlegen.

Wer dennoch längere Livestreams und Videoaufzeichnungen starten will, dem empfehle ich auf jeden Fall das Solarmodul mitzubestellen. Ansonsten ist die Akkulaufzeit dementsprechend sehr gering.

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