Im heutigen Test stelle ich euch den Beelink SEi12 i7-12650H Mini-PC in Verwendung mit Proxmox als Heimserver vor. Gleichzeitig versuche ich euch noch ein paar Möglichkeiten vorzustellen, wie man den Beelink SEi12 i7-12650H zusätzlich neben Proxmox nutzen kann.

Die Auswahl auf den Beelink SEi12 i7-12650H als Heimserver fällt aufgrund verschiedener Eigenschaften des Systems selbst.

Die CPU bietet neben 6 Power Cores auch weitere 4 effiziente Kerne, welche im Bereich Heimserver aufgrund ihrer energiesparenden Eigenschaften besonders relevant sind.

Der Gehäuselüfter des Beelink SEi12 und Anschluss für eine SATA-Festplatte

Erweiterungsmöglichkeiten spielen eine große Rolle im Heimserverbereich, nach aktuellem Stand soll es möglich sein, den Beelink SEi12 i7-12650H auf bis zu 64GB RAM, 8TB NVMe und 16TB SATA SSD zu erweitern. Durch diese Eigenschaft eröffnet der Beelink SEi12 i7-12650H viele Möglichkeiten im Heimserverbereich.

Das offene Gehäuse inklusive Gehäuselüfter und SSD Kühlung

Mit verhältnismäßig vielen Anschlüssen sowie einer Gigabit-Netzwerkkarte und WLAN 6 bietet der Beelink Mini-PC auch alle nötigen Netzwerkstandards. Die Möglichkeit, das WLAN/Bluetooth-Modul per Passthrough an eine virtuelle Maschine weiterzugeben, ist dabei auch nicht zu unterschätzen.

Der WiFi Adapter des Beelink SEi12 im Detail

Der Mini-PC lässt sich leicht und platzsparend überall aufstellen und dank VESA-Monitorhalterung gut verstecken. Sein hübsches Design fügt sich außerdem gut in die vorhandene Wohnumgebung ein.

Installation

Bei der Installation kann man den Installationsanleitungen von Proxmox folgen. Dabei ist nur zu beachten, bevorzugt oder je nach Verwendungszweck die richtige der beiden Netzwerkkarten auszuwählen.

Für Home Assistant in Proxmox eignet sich das folgende Installationsskript, zu finden auf https://github.com/tteck/Proxmox, welches mit folgendem Befehl in Proxmox ausgeführt werden kann.

bash -c "$(wget -qLO - https://github.com/tteck/Proxmox/raw/main/misc/post-pve-install.sh)"

Anschließend findet man in Proxmox eine Home Assistant VM, die anschließend gestartet und eingerichtet werden kann.

Energieverbrauch

Im Folgenden habe ich für euch ein paar Lastszenarien mit einem Verbrauch von bis zu ungefähr 30 Watt zusammengestellt. Die Messung wurde ohne angeschlossenen Monitor und ohne USB-Geräte mit einem Shelly Plus Plug S durchgeführt. Für alle Tests wurde die Einstellung powertop --auto-tune verwendet.


Verbrauch bei Auslastung eines E-Cores

Usage (%) Power (Watt)
10%7.6
20%8.4
40%11.3
60%14.8
80%18.1
100%20.9

Verbrauch bei Auslastung von vier E-Cores

Usage (%) Power (Watt)
10%9.5
20%11.2
40%14.5
60%19.5
80%27.5
100%31.7

Verbrauch bei Auslastung eines P-Cores

Usage (%) Power (Watt)
10%8.9
20%10.9
40%14.7
60%20.4
80%26.4
100%30.0

Verbrauch bei Auslastung von vier P-Cores

Usage (%) Power (Watt)
10%14.5
20%18.0
40%24.5
60%29.5

Anwendungsspezifischer Energieverbrauch

  • Ohne Auslastung, also ohne aktive virtuelle Maschine, liegt der Stromverbrauch bei 6,3 Watt.
  • Mit laufendem Home Assistant ist die Auslastung im Leerlauf bei 6,5 bis 7,3 Watt. Führt Home Assistant rechenintensive Prozesse aus, steigt der Verbrauch auf bis zu 15 Watt.
  • Ein aktiver ZigBee-Stick erhöht den Idle-Verbrauch auf 9 Watt.

Rechenintensive Aufgaben

Der Beelink Mini-PC eignet sich neben einfachen Aufgaben wie Home Assistant, dank der leistungsstarken CPU auch für komplexere Aufgaben. Unter Linux erreicht der Mini-PC in Geekbench sehr hohe Werte. Bei den Ergebnissen gilt natürlich zu beachten, dass die thermische Drosselung bei Geekbench nicht eintritt, welche aber beispielsweise beim Konvertieren eines Videos die Taktfrequenz der CPU verringern würde.

Der Mini-PC ist bei hoher Auslastung hörbar, wurde aber als nicht störend empfunden. Ohne Auslastung ist der Mini-PC nur im Abstand von wenigen Zentimetern zu hören.

Gleichzeitige Nutzung als Linux Desktop

Mit der Möglichkeit, die integrierte Intel-Grafikkarte an eine virtuelle Maschine durchzureichen, ist ein gleichzeitiger Einsatz des Beelink SEi12 i7-12650H als Desktop-Computer möglich. Dazu erstellt man einfach eine virtuelle Maschine und installiert Ubuntu, Debian, Arch Linux oder andere Distributionen mit aktuellem Kernel und reicht die Intel-Grafikkarte per PCI-Passthrough an die virtuelle Maschine weiter. Hardwarebeschleunigung mit der Intel GPU ist dann in der VM auch verfügbar.

Durch dieses Setup, welches sich lediglich in einer virtuellen Maschine befindet, besteht die Möglichkeit, den Mini-PC gleichzeitig als Media-PC mit Jellyfin oder eben als Desktop-Rechner zu nutzen. Dies alles ohne die weiteren virtuellen Maschinen, die bereits in Proxmox laufen, zu beeinflussen.

Storage Server

Durch die Möglichkeit, die NVMe-SSD zu tauschen oder eine weitere SATA-Festplatte einzubauen, kann der Beelink SEi12 i7-12650H mit bis zu 24 TB sehr schnellem Speicher genutzt werden. Diese Aussage beruht auf der Möglichkeit, eine NVMe-SSD mit maximal 8 TB und eine SATA-SSD mit maximal 16 TB kaufen zu können, ist aber nicht getestet worden. Von mir getestet wurden jeweils eine 4 TB SATA- und NVMe-SSD.

WLAN-Access Point

Auch ein Einsatz als WLAN-Access Point ist durch den integrierten WLAN-Adapter möglich. Dazu gibt man in diesem Fall einfach den WLAN-Adapter an eine virtuelle Maschine weiter. Auf Konfiguration und das Betriebssystem des Access-Points gehe ich in diesem Artikel nicht weiter ein.

Fazit

Mir hat das Projekt mit dem Beelink SEi12 i7-12650H sehr gut gefallen. Der noch sparsame Verbrauch und die gleichzeitig sehr hohe Leistung sind durchaus hervorzuheben. Für mich noch wichtiger war aber die Erweiterbarkeit und die Möglichkeit zur gleichzeitigen Nutzung als Desktop-Computer.

* Affiliate Links: Mit einem Kauf bei Amazon unterstützt du uns. Für euch entstehen beim Kauf keinerlei Mehrkosten ❤️